Die Zeitschrift der Akademie für Deutsches Recht (ZAkDR) wurde von der Akademie für Deutsches Recht in den Jahren 1934 bis 1944 herausgegeben. Im Gegensatz zum Jahrbuch der Akademie für deutsches Recht (JAkDR), das von 1933 bis 1940 einmal jährlich erschien und über die zahlreichen Aktivitäten der Akademie berichtete, war die ein- bis zweimal monatlich erscheinende ZAkDR inhaltlich stärker auf das Ziel der NS-Rechtserneuerung ausgerichtet. Neben Aufsätzen, Rechtsprechung und Buchbesprechungen zum deutschen Recht finden sich in der ZAkDR von Anfang an auch viele rechtsvergleichende Beiträge – häufig von Juristen aus den jeweiligen Ländern.
Auf der ersten Jahrestagung der Akademie im Juni 1934, an der Juristen aus zahlreichen europäischen Ländern teilnahmen, wurde die Arbeitsgemeinschaft der ausländischen Freunde der Akademie für Deutsches Recht mit Landesgruppen für Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, England, Italien, Jugoslawien, die Niederlande, Norwegen, Polen, die Schweiz, Spanien und Ungarn gegründet. Solche international ausgerichteten Aktivitäten der Akademie dürften dazu beigetragen haben, dass der Kreis der ausländischen Bezieher der ZAkdR bereits 1935 auf fast 2.000 Leser angewachsen war.
Im Mai und November 1935 gab die ZAkDR zudem zwei Sonderhefte mit dem Titel „Ausland“ heraus, in denen mehrere Beiträge ungarischer Juristen enthalten waren. Während die meisten Länder nur mit jeweils einem Beitrag vertreten waren, steuerten ungarische Juristen insgesamt vier Aufsätze bei. Aber auch in den regulären Ausgaben der ZAkDR erschienen zahlreiche Beiträge ungarischer Juristen, besonders viele im Jahr 1936. Im Vordergrund stand hierbei die Rechtsentwicklung in Ungarn; die Bezüge zur NS-Rechtserneuerung waren unterschiedlich stark ausgeprägt.
In der ZAkDR finden sich außerdem Berichte über die Besuche hochrangiger ungarischer Juristen in der Akademie. So hielt Justizminister Edmund von Mikecz auf der fünften Jahrestagung der Akademie im Jahr 1938 einen Vortrag über „Die neue verfassungsrechtliche Entwicklung in Ungarn“. Anschließend wurde er von dem Präsidenten der Akademie für Deutsches Recht, Hans Frank, zum korrespondierenden Mitglied der Akademie ernannt. Als Frank im selben Jahr vor der Vereinigung der ungarischen Richter und Staatsanwälte in Budapest über „Die Rechtserneuerung im Dritten Reich“ einen Vortrag hielt, berichtete die ZAkDR ebenfalls darüber. Frank kündigte in diesem Vortrag an, dass es „zu einer völligen Eliminierung der Juden aus Deutschland kommen“ werde. Bei seinen Ausführungen zu den „Grundsätze[n] der deutschen Judengesetzgebung“ soll ihm das „Auditorium besonderen Beifall“ gespendet haben. Der Vortrag, über den auch zahlreiche ungarische Zeitungen berichteten, wurde anschließend in deutscher und ungarischer Sprache publiziert (BArch R 61 / 24; R 61 / 571, Bl. 198 ff.).
Einschlägige Beiträge in der ZAkDR
Walter Simons, Die Budapester Konferenz der International Law Association, ZAkDR 1934, S. 152-156 (pdf)
Zoltán von Magyary, Hauptprobleme der ungarischen Verwaltungsrationalisierung, Sonderheft „Ausland“, ZAkDR 1935, S. 65-67 (pdf)
Stephan von Egyed, Die Verfassung Ungarns nach dem Weltkriege, Sonderheft „Ausland“, ZAkDR 1935, S. 58-63
Béla von Kövess, Über die Reform der ungarischen Advokatenordnung, Sonderheft „Ausland“, ZAkDR 1935, S. 64-66
Andreas Nizsalovszky, Neue deutsche Rechtsgedanken und das ungarische Privatrecht, Sonderheft „Ausland“, ZAkDR 1935, S. 66-71
Franz Kußbach, Aktuelle Rechtsprobleme der ungarischen Reform-Aufbauarbeit, ZAkDR 1936, S. 58-60
Recht des Auslandes, Jugoslawien/Polen/Ungarn, ZAkDR 1936, S. 330 f. (pdf)
Recht des Auslandes, Bulgarien/Griechenland/Jugoslawien/Rumänien/Ungarn, ZAkDR 1936, S. 433-436 (pdf)
Frank Finkey, Die Organisation der Staatsanwaltschaft in Ungarn, ZAkDR 1936, S. 486-488
Josef Stolpa, Die neuesten gesetzlichen Bestimmungen über den Naturschutz in Ungarn, ZAkDR 1936, S. 489 f.
Coloman von Szakátas, Die Grundprinzipien der neueren ungarischen Rechtschaffung, ZAkDR 1936, S. 491-498
Stefan Egyed, Die ungarische Staatsbürgerschaft, ZAkDR 1936, S. 662-669
Edmund Kuncz, Neue Richtungen im ungarischen Aktienrecht, ZAkDR 1936, S. 721-726
Hellmuth Türpitz, Das ungarische Recht und seine Entwicklung, ZAkDR 1936, S. 726-729
Slavomir Condanari-Michler, Der Einfluß des deutschen Rechts auf die ungarische Rechtsentwicklung, ZAkDR 1938, S. 49-53
Rechtswissenschaftlicher Gedankenaustausch zwischen Ungarn und Deutschland, ZAkDR 1938, S. 461 f. (pdf)
Besuch des ungarischen Justizministers bei der Akademie für Deutsches Recht, ZAkDR 1938, S. 478 (pdf)
Besuch des Präsidenten der Akademie für Deutsches Recht in Ungarn, ZAkDR 1938, S. 743 f. (pdf)
Theodor Süß, Ungarns Privatrechtsgesetzbuch (Entwurf 1928), ZAkDR 1941, S. 27-30, 78-80, 264-267
Besuch Sr. Excellenz des Kgl. Ungarischen Justizministers im Hause des Deutschen Rechts in München, ZAkDR 1941, S. 317 (pdf)
Josef von Hegedüs, Über den Geist des ungarischen Privatrechts, ZAkDR 1942, S. 9 f., 134-136
Theodor Süß, Besprechung von Lászálo Radocsay, Die Rechtserneuerung in Ungarn, ZAkDR 1944, S. 32